Tag ?
Nach längerer Zeit möchte ich gern mal wieder schreiben.
Ja Tag? ... Ich habe aufgehört zu zählen, da ich im Moment öfters mal wieder Rückfälle hatte.
Eine gute Freundin sagte mir, dass Rückfälle zwar nicht schön sind, aber zeigen, dass ich mich noch für wichtig halte. Sonst würde ich gar nicht merken, dass es mir schon wieder schlecht geht und auf dem falschen Weg bin. Also soll ich auch das Positive daraus ziehen.
Diese Sätze helfen mir ungemein...
Mit eben dieser Freundin habe ich mich gestern und vorgestern nach Jahren getroffen.
Wir haben uns vorher oft geschrieben. Sie hat in etwa die selbe Vergangenheit wie ich. Also der jahrelange sexuelle Missbrauch.
Sie hat sogar versucht sich 2x umzubringen...
Ich finde es krass, dass wir fast nebeneinander lebten, beide Opfer waren und wir nichts davon wussten. Vielleicht hätte uns das ein wenig Stärke gegeben.
Aber wahrscheinlich hat uns das unbewusst zusammengeschweißt, in der Kindheit.
Wir haben am Mittwoch den ganzen Tag geredet und die Gespräche haben mir unendlich viel Kraft gegeben.
Ansonsten ging der Monat nicht so toll los (wie irgendwie das ganze Jahr 2014 schon).
Mein Zukünftiger hatte einen Autounfall. Ihm ist, zum großen Glück, nichts weiter passiert aber das Auto hatte Totalschaden.
So jetzt gebrauchtes Auto gekauft. Aber das Geld wird ja für die baldige Hochzeit gebraucht.
Puh... Müssen wir mal schauen, wie wir das alles noch hinbekommen...
Die Hochzeitsvorbereitungen sind zum Glück fast fertig. Nur noch Tischdeko, Brautstrauß und Autoschmuck und dann sind wir fertig :-D
Jetzt hatte ich 2 Wochen Urlaub. Es war echt nötig. Am Montag kommt meine neue Kollegin zum ersten Mal arbeiten.
Mal schauen, wie sie sich so anstellt. Aber ich bin da guter Hoffnung.
In meiner Therapie hänge ich gerade fest. Habe das Gefühl, dass mich meine Therapeutin unter Druck setzten will.
Bin ja froh, dass ich weiter parallel in meine Beratungsstelle gehen "darf".
Meine Beraterin (ist auch eine Diplom-Psychologin) unterstützt mich, versucht mich aufzubauen und hört mir richtig zu. Zu ihr habe ich einfach volles Vertrauen, was sich bei meiner Therapeutin bis jetzt nicht aufbauen konnte...
Mal schauen, wie es weiter geht...
kaempferin85 am 28. Februar 14
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ich finde das gut, sich keine vorwürfe zu machen. das gefühl der schuld macht nur alles schlimmer. du sündigst, du bereust... und dann kasteist du dich mit deiner schuld... solange, bis du wieder das gefühl hast, dass es unerträglich ist, dass du ausbrechen musst... und dann: here we go again. hat irgendein schlauer psychoheini mal ein buch drüber geschrieben. braucht man aber nicht lesen, denn das ist so logisch, da kommt man auch so drauf.
aber es ist nicht verkehrt, wenn dich jemand pusht. nur streicheleinheiten führen bei mir dazu, dass ich mich zurücklehne in meinen schönen erkenntnissen und mir sage: "ist ja klar, dass es mir so scheiße geht. ist ja wirklich alles scheiße. sagen auch andere, auch fachleute." das macht faul. ich hab einen manchmal etwas luschigen therapeuten, so einen siebzigerjahre-cordhose-puschen-träger, der manchmal esotherisch herumsalbadert. das hilft mir nicht weiter. meine psychiaterin ist da forscher und fordernder. das ist erfrischend. das ist so eine los-mädel-kneif-die-arschbacken-zusammen. streck dich nach deinen träumen und zähl nicht darauf, dass dir andere was hinterhertragen.
Danke für deine Antwort.
Ich weiß, es hat keinen Zwecks sich Schuldgefühle zu machen, umso schlimmer wird es. Ein ewiger Kreislauf, dem ich schon mal ausgebrochen bin, aber langsam immer öfters einen mit einem Fuß wieder in diesen Kreislauf reintrte. Sch....
Ja ich möchte auch nicht "gebauchmiezelt" werden, aber sie will, dass ich mich so entscheide (und am besten sofort), wie sie denkt, nur das viele der Entscheidungen meine Familie total kaputt machen würde und ich dann mit den Konsequenzen leben muss...
Daher brauche ich Zeit und verschiedene Meinungen (bin ja selbst leider nicht sehr entscheidungsfreudig)....
Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weitergehen :-)
Ich bin seit etwa 1997 "trocken". Es gibt ein Wort für Alkoholiker, die es sein alssen, aber keins für Magersüchtige oder Bulemikerinnen. Das fehlt, denn man mag zwar dickwer sein, aber los ist man es deswegen nicht. Findet ja im Kopf statt und nicht auf der Hüfte.
Durchatmen. Und wenn man runterfällt, trotzdem wiederanfangen. Am Ende lohnt es sich nämlich.
"Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weitergehen"
oh wie ich den Satz mag, hab ihn erst gestern wieder benutzt :-D
Ein wenig mehr als ein halbes Jahr war ich symptomfrei, da habe ich mich als "clean" bezeichnet. Viele von "ehemaligen" Bulimikerin benutzen dieses Wort.
Aber im eigentlichen Sinn muss man wirklich lernen, damit zu leben.
Essen muss man ja, da kommt man nicht daran vorbei. Es ist hat das Problem bei Essgestörten, dass man seiner "Droge" nicht aus dem Weg gehen kann...
Das ist echt ne lange Zeit cassandra_mmvii in der du "trocken" bist. Ist echt toll. Sei stolz auf dich :-D
LG Kämpferin
Ich habe in der Zeit auch 4 Schwangerschaften durchgehalten ohner Blödsinn zu machen.
Ich weiß, was ich lassen muß. Meine Diabetes ist da ein Problem weil sie dem Zählen Tor&Tür öffnet. Also zähle ich möglichst wenig.
Eng wurde es immer, wenn ich mit der Ernährungsberaterin (wegen Diabetes) zusammentraf. Sie sah mein Ernährungsprotokoll und sagte "uff, das ist schon ganz schön was, da können wir noch sparen". Yoa, vielleicht sie, ich lieber nicht. Mit der Wahrheit konnte sie nicht umgehen.
Egal ich muß sie ja nicht wiedersehen :-)
Uff ja kann ich verstehen.
Denk mir auch oft, ok das ist deren Meinung, aber ich muss sie ja nicht wieder sehen...
Aber ich bin zur sehr auf andere Meinungen angewiesen, leider...
Ich hasse es. Möchte doch einfach nur normal leben, so wie es mir gefällt und nicht wie andere denken, wie es sein soll....