Bulimie...mit mir nicht mehr

Du bist sehr mutig. Allein das alles zu schreiben erfordert eine Menge Mut. Du hast dich entschlossen nicht mehr wegzulaufen, dafür bewundere ich dich sehr! Vielleicht hilft es dir dich in deinem Brautkleid oder überhaupt dich vor den Spiegel zu stellen und dich zu erinnern wer du bist. Vielleicht schreibst du alles vorher auf, damit du es leichter hast und vor dem Spiegel schaust du dich an und sagst dir: Das bin ich, mit allen Stärken und Schwächen. Jeden Tag. Irgendwann wird es leichter. Und irgendwann schaust du vielleicht in den Spiegel und hast keine schlechten Gefühle!
Du siehst wahrscheinlich bezaubernd in deinem Kleid aus. Versuche es! Die Methode hat mir sehr geholfen. Ich bewundere dich für deine Kraft! Du gibst nicht auf und kämpfst! Schäme dich nicht für deine Gefühle! Du kannst sehr stolz auf dich sein, dich so zu öffnen, diesen Mut zu haben und ich bin sicher, dein Verlobter wird dich nicht enttäuschen. Freue dich über deine Stärke und sei stolz drauf. Verstecke dich auch nicht! Du bist mutig und stark! :)

"Nach der Hochzeit werde ich wieder kämpfen und versuchen gesund zu werden und unseren Kinderwunsch mehr angehen"

das wird entweder nochmal heikel oder völlig problemlos :-)

Mich hat das Zunehmen in der Schwangerschaft völlig kalt gelassen- war halt so, Klappe halten wenn mir jemand was von "nicht zu viel zunehmen" erzählte. Ich war ja nicht dick, ich war schwanger und hatte den perfekten Baby-Bauch!

Meine damalige Frauenärztin wusste, was ich für ein Problem habe und war SUPER!
Da ich (Schwangerschafts)diabetes hatte/habe, gab es da Ärger mit Diätfachpersonal, die mir Kalorien vorzählten, Brot abwiegen erklärten usw. Frauenärztin rief da an, erklärte, was Sache ist und Ruhe war. Dadurch habe ich zwar manchmal Dinge gegessen, die nicht so diabetesoptimal sind, aber was ist das kleinere Übel?

Als ich dann überraschend mit Nr3 schwanger war und das bei einem Routinetermin rauskam, wollte sie wissen, was ich nun vorhabe. Ich guckte auf den Bildschirm mit dem Ultraschall und sagte "nun gehe ich etwas extrem unvernünftiges essen und danach für den Nachhauseweg Gummibärchen" Sie guckte mich fragend an. "Sie wissen, daß ich Diabetes habe und Sie mich sofort zum Diabetologen weiterschicken müssen und dann ist Schluß mit unvernünftig. Ab dann wiege ich mein Essen wieder ab. Und deswegen vergessen Sie die Überweisung und ich, daß ich das ja alles weiß - bis zum nächsten Mal"

Ich wehre mich gegen Kontrolle von Aussen durch Essverweigern. Ich entscheide nämlich über mich und kein anderer.


Mein Motto war immer: was ich mit mir selber tue, ist meine Sache, aber anderen schaden ist nicht. Und das Kind in mir war ja ein Anderer, also darf ich ihm nicht schaden. Punkt. Eigentlich logisch.
Hier in der Nachbarschaft wohnt eine Frau, von der ich WEISS, daß sie "drauf" ist, aber so was von. 50 Kilo sind da großzügigst geschätzt. Die war nicht logisch- deren Kind kam mit schweren Mangelerscheinungen zur Welt und als ob das nicht reichte, bekam sie das mit dem Füttern nicht hin.
Seit ich mal deutlich geworden bin, für was ich ihre "oh, ich habe eine Allergie, ich kann weder Obst noch Getreide noch Milch essen und mein Kind hat alle meine Allergien auch und erst die Kreuzallergien!"-Nummer halte, nämlich für eine akute, unbehandelte Magersucht, mit der sich nicht nur sich gefährdet (ihre Sache), sondern auch ihr Kind (nicht mehr ihre Sache), mag sie mich nicht mehr.



Schwierig wird es dann nochmal, wenn nachher das Gewicht wieder runtersoll und alle Diättipps gibt und fragt, ob man denn nicht mal wolle, die soundso, die sei ja schon wieder schlank wie vorher.
Hallo? Ich kann abnehmen wie nichts Gutes, wenn ich das wollte, wäre ich schon wieder modelmäßig unterwegs!

Du weißt wo du mich findest wenn du einfach wen brauchst, der da war.